Wer sind diese Protagonisten, die in Europa ein Klima der Angst und der Hetze verbreiten ?
1 - Deutschland, wer bist du ?
Volker Schlöndorff, In Focus-Magazin
Deutschland, wer bist du ? Diese Frage haben wir uns im Herbst wohl alle gestellt. Mit Blumen wurden die Fremden auf dem Hauptbahnhof in München empfangen. Uber 70 Prozent der Deutschen waren für ihre Aufnahme. Niemand wollte eine neue Mauer. Wie im Höhenflug erhoben sich land und Kanzlerin über die alten Klischees. Wir machten allé ein freundliches Gesicht, bekannten uns zu unserem Land.
Das war nicht immer so, im Gegenteil, von Kriegsschuld und Holocaust...
Für die Flüchtlinge und für die gesamte Welt war Deutschland nun Angla Merkel. Sie war unser freundliches Gesicht. Was Trieb sie um ? ...
Das geht nur in einem Klima des Offenheit und des entspannten Umgagns miteinander. Es muss Raum geben für spontane Gesten.
2 - Hannah Arendt war auch einmal ein Flüchling (Aus NDR, Birgit Schutte)
« Wir mögen das Wort Flüchtling nicht », so sagt Maan Mousslli au Damascius (Filmemacher, aus Syrien geflohen und in einem Flüchtlingslager gelandet). « Wir sehen uns als Neuankömmlinge. Wir sind gekommen, weil wir einen sicheren Platz gesucht haben, zum Leben und zum Arbeiten ».
In Osnabrück hat der 29-Jährige Anis Hamdoun Kennegelernt. Der Theaterregisseur und der Filmemacher verstehen sich bestens. Beide haben bereits erfolgreich eigene Projekte umgesetzt. Das Theaterstück « The Trip » von Anis Hamdoun wurde im April als Gastspiel an der Schaubühne in Berlin und anschliessend im Schauspielhaus in Frankfurt aufgeführt. Maan Mousslli wurde mit einem Kurzfilm bei den Filmfestival in Cannes aufgenommen. Sein Film über ein Theaterprojekt in einem jordanischen Flüchlingslager heisst « Shakespeare in Zaatari », und war im Mai in Cannes in der Short Film Corner gezeigt.
Seit einigem Monaten arbeiten die Freunde an einem gemeinsamen Filmprojekt. Der Titel « The Newcomers ». Den Trailer dazu haben sie gerade vorgestellt. Er ist im Internet zu sehen und soll bald auch im Cinema-Art-house in Osnabrück als Vorfilm laufen.
Denn die Filmemacher suchen Sponsoren für ihr Projekt. Einer der ersten Unterstützer war des Osnabrücker Bluesmusiker Tommy Schneller, der eine neue Single zugunsten des Filmprojekts im Netz verkauft. « Er findet es wichtig, dass wir den Flüchtlingen mit mehr Wärme begegnen », so Maan Mousslli. « Die Menschen sollten umdenken und erkennen, dass da die Opfer kommen und keine Terroristen ».
3 - Aylan-Gemälde in Frankfurt beschmiert
Unbekannte haben im Frankfurter Osthafen das 120 Quadratmeter grosse Wandgemälde beschmiert, das den Toten syrischen Flüchtlingsjungen Aylan darstellt. Sie beschädigten Teile des Kunstwerks mit weisser Farbe. Künstler zeigt sich vom Vandalismus wenig überrascht. Tatsächlich hattent im Netz einige Nutzer mehr oder weniger klar angekündigt, das Gemälde im Osthafen zu Schänden. Das Gemälde, über das weltweit berichtet wurde, ruft zum Teil heftige Ablehnung hervor.
4 - Falk Richter :
Rechtpopulismus ist eine gesamteuropäische Bewegung. In Ungarnund Polen stellent dieses Leute bereits die Regierung und schränken Freiheiten massiv ein. Im neuen Stück rede ich zunächst von Deutschland. Ganz konkret geht es um die Situation nach der Silvesternacht am Hauptbahnhof Köln, wie da versucht wurde, pauschall allé Flüchtlinge unter Verdacht zu stellen und die deutsche Willkommenskulture zu diskretieren [...] Sie wollen eine andere Art von Presse, wollent Einfluss auf die Spielpläne der Theater nehmen, vorschreiben, dass deusche Klassikerinszenierungen einen « positiven Bezu zum Heimat fördern » sollen. Vor fünf Jahren waren solche Forederungen noch undenkbar. Es ist erschreckend, wie schnell Gesellschaften Abrutschen können.
5 - #imzugpassiert
Auf Twitter berichten Frauen unter dem Hashtag #imzugpassiert über sexuelle Belästigung. Vor allem Frauen schreiben von verbalen Angriffen, Doppeldeutigkeiten, sexuellent Belästigungen, Verfolgungen und Machtdemonstrationen. Binnen kurzer Zeit ist der Hashtag zu einem der meistdiskutierten Themen auf der Plattforme geworden. Die vielzahl der Beiträge macht deutlich, wie alltäglich Sexismus in Deutschland ist.